Fieber bei Kindern
25.02.2016 17:02
Fieber ist für sich allein gesehen keine Krankheit, sondern ein Symptom, mit dem der Organismus versucht, den Krankheitserregern „das Leben schwer zu machen.“ Normalerweise hilft das Fieber, die Infektion schneller zu überstehen. Es sollte also nur in besonderen Fällen gesenkt werden. Dazu später.
Die Aufgabe der Eltern besteht darin, das Kind vor zu viel Eindrücken zu schützen, fürsorglich zu betreuen, Ruhe zu bewahren, die Symptome und den Allgemeinzustand des Kindes gut im Auge zu haben und sich gegebenenfalls Rat zu holen, und sie können das Kind naturheilkundlich und mit frischer Kost unterstützen.
Fieberbedingte Anzeichen sind: Temperaturerhöhung, Mattigkeit, beschleunigter Puls und beschleunigte Atmung.
Sehr junge Säuglinge( unter drei Monaten Lebensalter) werden bei Fieber gleich der Ärztin vorgestellt. Bei jungen Säuglingen kommt es vor, dass diese noch nicht so gut Fieber produzieren können, obwohl sie ernster erkrankt sind.
Es ist also herauszufinden, was das Fieber verursacht, meist ist es ein viraler Infekt. Wenn das Kind drei Tage fiebert und die Ursache nicht gefunden werden kann, ist der Arzt aufzusuchen.
Dies tun Sie auch, wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht in Ordnung ist und Sie sich große Sorgen machen.
Ein Kind, das regelmäßig trinkt, immer wieder Nickerchen macht, bei kleinen Späßchen reagiert und ansonsten bis auf Mattigkeit keine gravierenden Symptome aufweist, wird mit etwas Fürsorge bald wieder gesund sein.
Fieberhafte Infekte sind eine Erfahrung, die alle Kinder früher oder später machen und ein notwendiger Lernvorgang des kindlichen Immunsystems. Als Symptom von Kinderkrankheiten, bei Infektionen der oberen Atemwege, bzw. des Verdauungstraktes, oder Harnwegsinfekten tritt es häufig auf, manchmal auch bei der Zahnung. Diese Erkrankungen sind oft gut homöopathisch behandelbar, so dass die Erkrankung milder und kürzer verläuft, die Kinder sich wohler fühlen. Bei bakteriellen Erkrankungen können häufig Antibiotika vermieden werden.
Unkomplizierte, schmerzarme Infekte werden nur mit Fürsorge behandelt! Viel Ruhe, Vorlesen, kuscheln, Suppe kochen und Füßchen massieren sind hier die richtigen Maßnahmen.
Ab wann ist es Fieber? Erhöhte Temperatur: bis 38,5 C°, Fieber: ab 38,5 C°(mäßig) 39 bis 40C° (deutlich) ab 40C° (hoch), ab 41C° Hyperthermie.
Bei vielen Kindern steigt das Fieber abends bis auf 40,5°, häufig pegelt es sich um diesen Bereich ein. Gibt man nun fiebersenkende Medikamente, oder senkt man das Fieber mit Wickeln, wird oft die Heilung verzögert und der Kreislauf belastet.
Dem Verlangen der Kinder nach Getränken/ Essen/ Lagerung/ Bedecken sollte nachgeben werden. Frierende Kinder (im Fieberanstieg) werden gewärmt. Erhitzte Kinder erhalten leichte, aber bedeckende Kleidung und können beispielsweise mit Badelaken zugedeckt werden, wenn die Bettdecke zu warm ist.
Ein Problem bei fiebernden Kindern kann die Austrocknung (Dehydrierung)sein, dies kommt in der Regel aber nur bei anhaltendem Erbrechen bzw. Durchfall vor. Wenn dem Kind regelmäßig Getränke angeboten werden, wird es auch genügend trinken. Länger andauerndes hohes Fieber (3 Tage) kann zu starker Schwäche führen, sodass das Kind dann nicht mehr genug trinkt. In diesen Fällen muss es ohnehin zum Arzt, die Erkrankung muss abgeklärt werden.
Zeichen von Dehydrierung bei Kindern sind:
trockener Mund / Zunge
Trockene Windeln für 3 Stunden oder länger
Eingefallener Bauch, Augen oder Wangen
Antriebslosigkeit oder starke Reizbarkeit
Haut: wenn man eine Hautfalte „kneift“, glättet sie sich nicht gleich.
keine Tränen beim Weinen
Maßnahme: häufig Getränke anbieten, wenn nach einer Stunde keine Besserung eintritt, muss das Kind im Krankenhaus parenteral versorgt werden (Infusion.)
Wenn das Kind keinen Appetit hat, zwingen Sie es nicht. Bewährt haben sich warme, lauwarme oder kalte Kräutertees (z.B. Lindenblüte), warmes oder kaltes Wasser, verdünnter Fruchtsaft in Bioqualität oder verdünnte Hafermilch. Kinder mit Appetit erhalten z.B. pürierte Gemüsesuppe, wenn es wieder bergauf geht darf es auch Hühnersuppe sein. Die meisten Kinder verlieren etwas an Gewicht, nehmen aber bald wieder zu. Wenn der Appetit wieder da ist, kann das Kind normale, gesunde Kost essen.
Möglichst kein Paracetamol, Ibuprofen & niemals ASS geben. Symptome werden verschleiert, und die Heilung verzögert. Geben Sie auch keine homöopathischen Komplexmittel, homöopathischen Fieberzäpfchen und wenden Sie erst einmal keine Wadenwickel an (Unterdrückung).
Ausnahmen hierbei sind: das Kind hat eine bestehende Herz- oder Nieren- Erkrankung oder andere Vorerkrankungen, bei denen ein hoher Fieberanstieg vermieden werden muss, oder das Kind ist so schwach, dass es nicht mehr genug trinken kann. Bei hohem Fieber, großer Unruhe oder Apathie kann die Körpertemperatur höchstens um 1°C gesenkt werden, allerdings mit lauen Wickeln, keine kalten (Kreislaufkollaps). Sollte das Kind starke Schmerzen haben, und es ist noch nicht gelungen, die passende homöopathische Arznei zu finden, welche die Schmerzen lindern könnte, kann ein Schmerzmittel gegeben werden, (welches dann auch das Fieber senkt). Die Ursache für die Schmerzen muss aber gefunden werden, Bsp: Mittelohrentzündung. Nach der Gabe von Fieberzäpfchen/ Schmerzmitteln zeigt sich die Symptomatik schwächer, um mit Nachlassen der Wirkung wieder anzusteigen. Das muss man wissen. Während der Wirkungszeit der Medikamente sollte das Kind trotzdem im Bett bleiben, da die Symptome ja nur verdeckt sind und das Kind noch nicht gesund ist. Geben Sie die Zäpfchen nur im Ausnahmefall und nicht als regelmäßige Behandlung.
Ruhe und Entspannung sind notwendig: Fiebernde Kinder brauchen Schlaf und Reizarmut, also kann der Fernseher, CD-Player usw. ausgeschaltet bleiben.
Ein Kind sollte erst wieder in die Kita oder die Schule gehen, wenn es 3 Tage fieberfrei ist. Hat das Kind gefiebert, und darf sich dann genügend ausruhen, so dass es wieder mit Bärenappetit, frischer Gesichtsfarbe und einer Menge Tatendurst wach in die Welt blickt, wird sein Immunsystem gestärkt sein, und das Kind in Zukunft mit Infekten besser zurecht kommen, bzw. seltener daran erkranken.
Ein Kind, welches dennoch häufig erkrankt (10 Infekte im Jahr sind nicht „normal“), sollte sinnvollerweise eine homöopathische Kur erhalten, d.h. die Ursache der Anfälligkeit kann behandelt werden.
Fragen zur Behandlung bei Fieber?
Fragen allgemein:
- Seit wann hat Ihr Kind Fieber?
- Wie hoch ist das Fieber? Wann wurde welche Temperatur gemessen?
- Fühlt sich Ihr Kind durch das Fieber stark beeinträchtigt, also sehr krank?
- Hat oder hatte Ihr Kind Hautausschläge, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen?
- Hat Ihr Kind andere Krankheitszeichen wie z.B. Husten, Schnupfen, Halsschmerzen?
- Hat Ihr Kind andere Erkrankungen oder wurden bei ihm früher Operationen durchgeführt?
- Nimmt Ihr Kind Medikamente?
- Sind andere Kinder in der Umgebung erkrankt?
Zusätzliche Fragen zur Homöopathischen Behandlung:
- Was war vor der Erkrankung?
- Zeiten, Art des Fiebers, Schwankungen, Höhe
- Aussehen: Rötungen, Farbe, Pupillen, ängstlich, wütend…
- Schweiß: kalt, heiß, riechend, ölig, wo?
- Temperatur: Hände Füße, Stamm, Kopf?
- Äußerungen des Kindes
- Begleitsymptome
- Vorlieben und Abneigungen: Essen, Trinken, Bedecken, Beleuchtung, Gesellschaft, Berührung..
- Säuglinge: Untersuchung: beugt es den Kopf nach hinten, ist es abwesend,
- Hauterscheinungen
- Was ist anders als sonst?
- Gemütsverfassung
———
Zurück